6.3. Verwenden der einzelnen Komponenten

6.3.1. Sprachauswahl

Als ersten Schritt der Installation wählen Sie die Sprache aus, in der der Installationsprozess durchgeführt werden soll. Einige Sprachen gibt es in verschiedenen Varianten. Wählen Sie die Variante, die Ihrer geographischen Region entspricht.

Die Auswahl, die Sie treffen, wird für die Auswahl der Sprache, die der Installer verwendet sowie für die Auswahl des Keyboard Layouts verwendet.

6.3.2. Länderauswahl

Wenn Sie im Abschnitt 6.3.1, „Sprachauswahl“ eine Sprache ausgewählt haben, die in mehr als einem Land gesprochen wird (das gilt für Chinesisch, Englisch, Französisch, und viele andere Sprachen), können Sie Ihr Land hier angeben.

Diese Auswahl beeinflusst die lokalen Einstellungen und wird später im Prozess verwendet, um die Standard-Zeitzone sowie den passenden Debian-Mirror-Server für Ihre wahrscheinliche geographische Position auszuwählen. Wenn die vom Installer ausgewählten Entscheidungen nicht passen, können Sie hier eine andere Auswahl treffen.

6.3.3. Auswahl des Keyboards

Wählen Sie ein Keyboard aus, das dem Layout, das für Ihre nationale Sprache verwendet wird, entspricht, oder wählen Sie etwas ähnliches aus, wenn das gewünschte Keyboard-Layout nicht verfügbar ist. Wenn die System-Installation abgeschlossen ist, können Sie aus einer größeren Auswahl an wählen (führen Sie kbdconfig als root aus, wenn die Installation abgeschlossen ist).

Setzen Sie die Markierung auf die Keyboard Auswahl, die Sie wünschen und drücken Sie Enter. Benutzen Sie die Pfeiltasten, um die Markierung zu bewegen — sie befinden sich auf allen nationalsprachlichen Keyboard-Layouts an der gleichen stelle, daher sind sie von der Keyboard-Konfiguration unabhängig. Ein 'extended' Keyboard ist eine mit den Tasten F1 bis F10 in der oberen Reihe.

6.3.4. Netzwerkkonfiguration

Wenn Sie in diesen Schritt einsteigen, und das System erkennt, dass Sie mehr als eine Netzwerkkarte haben, werden Sie nach einer Auswahl gefragt, welches Ihr bevorzuger Netzwerkanschluss ist, zum Beispiel die, die Sie zur Installation verwenden wollen. Der andere Anschluss wird zu diesem Zeitpunkt nicht konfiguriert. Sie können zusätzliche Anschlüsse konfigurieren, nachdem die Installation komplett ist; siehe die interfaces(5) Manpage.

Standardmäßig versucht debian-installer, das Netzwerk Ihres Computers automatisch per DHCP zu konfigurieren. Wenn die DHCP Anfrage erfolgreich ist, sind Sie fertig. Schlägt die Anfrage fehl, so kann dies durch eine Reihe von Faktoren von einem ausgesteckten Netzwerkkabel bis hin zu einem fehlkonfigurierten DHCP Setup ausgelöst werden. Für weitere Erklärungen überprüfen Sie die Fehlermeldungen auf der dritten Konsole. Sie werden auf jeden Fall gefragt, ob Sie es erneut versuchen wollen, oder ob Sie die Einstellungen händisch vornehmen wollen. DHCP Server sind manchmal mit ihrer Antwort wirklich langsam, wenn Sie also sicher sind, dass alles stimmt, versuchen Sie es erneut.

Das händische Netzwerk-Setup hingegen fragt Sie nach einigen Angaben über Ihr Netzwerk, hauptsächlich IP-Adresse, Netzmaske, Gateway, Name-Server-Adressen, und einen Hostnamen. Darüber hinaus werden Sie, wenn Sie einen drahtlosen Netzwerkanschluss haben, nach der Wireless ESSID und dem WEP-Key gefragt. Geben Sie hier die Antworten von Abschnitt 3.3, „Benötigte Informationen“ an.

Anmerkung

Einige technische Details werden Sie möglicherweise praktisch finden: das Programm nimmt an, dass die Netzwerk-IP-Adresse das bitweise AND der IP-Adresse Ihres Systems und Ihrer Netzmaske ist. Es nimmt an, dass die Broadcast Adresse das bitweise OR der IP-Adresse Ihres Systems mit der bitweisen Umkehrung der Netzmaske ist. Es schätzt auch Ihren Gateway. Wenn Sie diese Antworten nicht finden, verwenden Sie die Annahmen des Systems — Falls notwendig, können Sie sie durch das Bearbeiten von /etc/network/interfaces ändern, wenn das System einmal installiert ist. Alternativ dazu können Sie etherconf installieren, das Sie durch Ihre Netzwerk-Konfiguration führt.

6.3.5. Partitionierung Ihrer Platten

Nun ist es Zeit, Ihre Platten zu partitionieren. Wenn sich mit Paritionierung nicht auskennen, oder einfach mehr Details wissen wollen, siehe Anhang A, Partitioning for Debian.

Zuerst wird Ihnen die Auswahl geboten, automatisch entweder eine gesamte Platte zu partitionieren, oder nur den freien Speicherplatz auf einer Platte zu verwenden. Wenn Sie keine automatische Partitionierung wollen, wählen Sie Partitionierungstabelle von Hand eingeben aus dem Menü und überspringen Sie den nächsten Absatz. Ansonsten werden Sie gefragt, ob Sie Alle Dateien auf eine Partition kopieren wollen, oder ob Sie lieber eine Separate Partition für die Home-Verzeichnisse wollen. Beide Einstellungen haben ihre Vor- und Nachteile, von denen einige in Anhang A, Partitioning for Debian behandelt werden. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie ersteres.

Auf dem nächsten Schirm sehen Sie Ihre Partitionstabelle, wie die Partitionen formatiert werden, und wo sie eingehängt werden. Wenn Sie die automatische Partitionierung durchgeführt haben, sollten Sie nur Finished partitioning zur Auswahl haben, um zu verwenden, was eingestellt wurde.

Wählen Sie Partitionen aus der Liste, um sie zu modifizieren oder zu löschen. Wenn Sie freien Speicherplatz haben, wird er ebenfalls unter einer Platte aufgelistet sein, und Sie können ihn auswählen, um neue Partitionen zu erzeugen. Beim Ändern einer Partition haben Sie die Auswahlmöglichkeit, welches Dateisystem verwendet werden soll, und die Partition gemountet werden soll. Das Partitionierungsmenü bietet unten auch eine Auswahl, eine Platte oder den darauf befindlichen freien Speicherplatz automatisch zu partitionieren, wenn Ihnen das lieber ist. Gehen Sie auf jeden Fall sicher, dass Sie mindestens zwei Partitionen erstellen, eine für swap und eine für das Root-Dateisystem (das unter / gemounted werden muss). Wenn Sie vergessen, das Root-Dateisystem zu mounten, wird partman Sie nicht fortfahren lassen, bis Sie dieses Problem behoben haben.

Die Möglichkeiten von partman können mittels Installer-Modulen erweitert werden, also wenn Sie nicht alle der versprochenen Möglichkeiten sehen können, überprüfen Sie, ob Sie alle benötigten Module geladen haben (z.B. partman-ext3, partman-xfs oder partman-lvm).

Nach dem Beenden der Partitionierung wählen Sie Finished partitioning aus dem Menü, und bestätigen Sie, dass alle Dateisysteme wie angegeben erstellt werden sollen.

6.3.6. Installation des Basis-Systems

Während der Basis-Installation werden Entpakcungs- und Setupmeldungen auf tty4 umgeleitet. Sie können auf dieses Terminal durch Drücken von Linke Alt-Taste-F4 wechseln; um wieder zum Haupt-Installationsprozess zurück zu kehren, drücken Sie Linke Alt-Taste-F1.

Die von der Basis-Installation erzeugten Entpackungs- und Setupmeldungen werden in /target/tmp/debootstrap.log gespeichert, wenn die Installation über eine serielle Konsole erfolgt.

6.3.7. Auswahl des Kernels

Wenn mehrere Kernel in den APT-Quellen verfügbar sind, wird Ihnen eine Liste von diesen angezeigt. Wählen Sie den passendsten Kernel für Ihr System; der ausgewählte Kernel wird auf einer Festplatte installiert und für Ihr neues System verwendet. (z.B. haben Sie möglicherweise andere Anforderungen an diesen Kernel als die des Standard-Installationskernels).

6.3.8. Verwenden der Shell und Ansehen der Logs

Es gibt einen Menüpunkt Eine Shell ausführen im Menü. Wenn das Menü nicht verfügbar ist und Sie trotzdem eine Shell benötigen, drücken Sie Linke Alt-Taste-F2 (auf einem Mac Keyboard Option-F2), um zur zweiten virtuellen Konsole zu gelangen. Das ist die Alt-Taste links von der Leertaste, und die F2 Funktionstaste, zur gleichen Zeit. Das ist ein separates Fenster, in dem ash, ein Bourne-Shell-Klon läuft.

Zu diesem Zeitpunkt ist das System von der RAM Disk gestartet, und eine eingeschränkte Auswahl an Unix-Werkzeugen sind verfügbar. Sie können sich ansehen, welche Programme verfügbar sind, indem Sie das Kommando ls /bin /sbin /usr/bin /usr/sbin ausführen. Der Text-Editor ist nano. Die Shell hat einige nette Eigenschaften, wie Autocompletion und Befehls-History.

Verwenden Sie die Menüs, um die Aufgaben zu bewältigen, die damit möglich sind — die Shell und die Kommandos sind nur für den Fall da, dass etwas fehlschlägt. Im speziellen sollten Sie immer das Menü und nicht die Shell verwenden, um Ihre Swap-Partition zu aktivieren, da die Menü-Software nicht erkennen kann, dass Sie das von der Shell aus gemacht haben. Drücken Sie Linke Alt-Taste-F1, um zu den Menüs zurück zu gelangen, oder geben Sie exit ein, wenn Sie das Menü zum Aufrufen der Shell benützt haben.